Kitesurfing in Aruba

June 4, 2024
Spot Review

Kitesurfing in Aruba


Aruba ist eine der drei ABC Inseln neben Curacao und Bonaire. Es gehört zum niederländischen Königreich und wurde 1986 unabhängig. Die Topologie ist flach, die höchste Erhebung, der Heuberg, ist gerade einmal 165m hoch. Landschaftlich gibt es nicht viel zu sehen, ausser braunen Steinen und Kakteen und irgendwo dazwischen ein Donkey-Sanctuary – ein Überbleibsel der Spanier, die vor den Niederländern die Insel besetzt hatten. Mit gerade einmal 400mm Regen pro Jahr liegt es nahe, dass weder Gemüseanbau, noch Viehzucht betrieben wird. Die Insel lebt hauptsächlich vom Tourismus und einer im Verhältnis zur Inselgrösse grossen Öl Raffinerie. Im Bezirk Noord stoppen die grossen Kreuzfahrtschiffe mit ihrem zahlungskräftigen Klientel, die wohl alle das dringende Bedürfnis haben Schmuck und teuere Kleider zu kaufen. Die Hafenpromenade ist gesäumt von Juweliergeschäften und Souvenir Shops.

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Generelle Infos zum Wind, Wetter und Wasser

Ausser den zwei Hurricane Season Monaten September und Oktober wartet Aruba mit 300 Windtagen auf. Das Wetter ist mehrheitlich sonnig. Wenn sich ein Tiefdruckgebiet über das Gebiet legt, dann kann es schon einmal sein, dass der Wind für eine knappe Woche verschwindet. Die vorherrschenden Tradewinds sind aber mit den GFS Modellen von Windfinder, Windguru und Windy gut vorhersagbar. Meine Empfehlung an dieser Stelle, prüft den Forecast auf die nächsten Wochen. Wenn alles gut aussieht, dann ist nicht viel zu befürchten. Das Wasser ist äusserst warm und auf ein Wetsuit kann verzichtet werden. Auf Sonnencrème sollte aber nicht verzichtet werden. Insbesondere in den ersten Tagen verbrennt man sich extrem schnell.

Mobilität

Ein Auto ist fast schon Pflicht. Die Temperaturen tagsüber klettern gerne auf über 35°C und die zustätzliche Luftfeuchtigkeit trägt ihren Teil dazu bei. Weder Fishermans Hut, noch Boca Grandi liegen so, dass man zu Fuss dahingelangen könnte. Die Insel ist sehr klein, man kommt von einem Ende zum anderen in ca. 40min mit dem Auto. Es lohnt sich sowieso die Insel mit ihren verschiedenen Stränden neben dem Kiten zu erkunden. Besonders schön sind Arachi Beach im Norden (vor allem bei Sunset) und Eagle Beach, südlich von Palm Beach, der regelmässig in der Liste der 10 schönsten Strände weltweit auftaucht. Einzig zu beachten beim Fahrzeug mieten: sollte etwas passieren, auch ein kleiner Parkschaden oder ein Kratzer, dann muss die Investigation Firma verständigt werden. Die kommen dann mit einem kleinen Verhörtransporter angefahren und nehmen den Schadensfall auf. Danach ist alles geregelt und der Schaden wird von der Versicherung des Veranstalters übernommen. Wer dies unterlässt muss den Schaden womöglich selbst bezahlen. Alles relativ easy, wenn man Bescheid weiss. Ein 4x4 Fahrzeug ist für keinen der Spots und auch für den Nationalpark notwendig.

Fishermans Hut


Der populäre Kitespot „Fishermans Hut“ findet sich oberhalb der Hotelketten in Richtung Lighthouse California. Bedingt nur die ablandige Windrichtung ist der Spot spiegelglatt. Es hat ein paar Kiteschulen, die fix stationiert sind und sowohl Unterricht, wie auch Materialverleih anbieten. Der Wind dreht zwischen komplett ablandig und schräg ablandig, je nach Tag. Gegeben den grossen Hotels in umittelbarer Nähe und in Luv Richtung des Windes ist man immer wieder mit Verwirbelungen konfrontiert, die mitunter nicht viel Spass machen. Wenn der Wind nicht stark genug ist, dann hat man durchaus Mühe wieder reinzukommen. Für Anfänger stehen Boote bereit, die mit den Schülern rausfahren und sie davor bewahren nach Kolumbien abzutreiben.

Positiv:
+ Flachwasser Spot, ideal zum Tricks üben
+ Gute Infrastruktur bei den Schulen, die sehr nett und offen sind (Liegestühle, Dusche)
+ Nicht crowded, sehr überschaubare Anzahl Kitesurfer am Spot (Referenz April 24)

Negativ:
- Es hat keine öffentlich zugängliche Toilette
- Offshore Wind, für Anfänger/Intermediate, die nicht gut Höhe laufen können, eher eine Herausfoderung
- Der Wind am Strand ist verwirbelt und lässige Session Starts mit Board in der Luft anziehen, kann man weitgehendst vergessen
- Es gibt kein Restaurant in der direkten Nähe vom Kitespot

Fisherman's Huts
Aruba - Fisherman's Huts

Aruba is a kitesurfer's paradise, boasting crystal clear turquoise waters, white sandy beaches, and consistent trade winds all year round. With an abundance of kitesurfing spots catering to all levels of experience, Aruba promises a thrilling and unforgettable experience for all riders. But kitesurfing is just one of the many activities that you can enjoy on this stunning island. After a breathtaking sunset, there are plenty of bars, restaurants, and clubs to explore and party all night long. With temperatures between 25 and 30°C and a water temperature of 26°C year-round, you can leave your wetsuit at home and enjoy the warm tropical weather. Getting around Aruba is easy with car rentals, taxis, and buses readily available to explore the island's local bars, restaurants, and kitesurfing spots. And if there's no wind, there are plenty of other activities to keep you busy, including scuba diving, renting a buggy, yoga, paintball, karting, and more. With excellent internet connections, good accommodation options, and a friendly local community, Aruba is a must-visit destination for any kitesurfing enthusiast.

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Boca Grandi


Sozusagen auf der gegenüberliegenden Seite von Fishermans Huts, am anderen Ende der Insel, liegt Boca Grandi. Es hat eine kleine Hütte mit einer kleinen Kiteschule und sonst ist da nichts los. Der Spot hat kleine bis mittlere Wellen und ein angrenzendes Riff, was bei Mid- / Hightide gut befahren werden kann. Gegeben dem Onshore Wind muss erst etwas Höhe gelaufen werden, bevor Sprünge mit Wellen-Kickern möglich sind. Je nach Tag ist man ganz alleine oder es hat etwas 10 andere Kiter im Wasser. Im Hintergrund hat man den pituresken Anblick des Gefängnis von Aruba. Der Anblick beim Kiten genügt, dass man sich besser anständig aufführt, um da nicht eingebuchtet zu werden. Müsste man die Wind- und Spotbedingungen mit Vela / Fishermans Huts vergleichen, dann würde ich Boca Grandi als besseren Spot einstufen für Intermediate und Advanced Kiters.  

Positiv:
+ Side Onshore Windbedingungen, sehr cleaner Wind
+ Self Landing Betonblöcke
+ Kleine Kiteschule, die gut gelegen ist und Schatten spendet

Negativ:
- Es kann Holz / ganze Baumstämme im Wasser haben
- Keine Dusche, keine Stühle, keine Hängematten
- Wenn die Schule nicht geöffnet ist, dann kann man keine Getränke kaufen
- Es gibt kein Restaurant in der direkten Nähe vom Kitespot, besser Food mitbringen

Empty Kitebeach with white sand and kitesurfers riding at Boca Grandi Aruba
Aruba - Boca Grandi

Boca Grandi is one of the most famous kitesurfing spots in Aruba, known for its consistent wind, turquoise waters, and stunning scenery. The spot is located on the southeastern coast of the island and offers ideal conditions for intermediate and advanced kiters. The wind blows side-onshore and ranges from 20 to 30 knots, making it perfect for those looking to improve their skills or try new tricks. The water is deep and choppy, making it ideal for jumping and riding waves. Boca Grandi is also known for its strong currents, which can add an extra challenge to your kitesurfing experience.

Around the kite spot, you'll find a beautiful, secluded beach with crystal clear waters and white sand. There are no facilities, so it's important to bring everything you need with you, including food, water, and shade. While there are no bars or restaurants nearby, the stunning natural surroundings make it the perfect place to enjoy a picnic or relax between sessions.
To get to Boca Grandi, you'll need to rent a car or take a taxi as there is no public transportation that goes there. The spot is located about 30 minutes away from the popular tourist areas, making it a great option for those looking to escape the crowds and enjoy a more secluded kitesurfing experience.

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Unterkünfte und Preise in Aruba


Wenn man im Bezirk Noord am Fishermans Huts kiten möchte, dann gibt es viele Luxushotels über den gesamten Palm Beach verteilt. Das dazugehörige für Touristen hingebaute Ausgehviertel ist aber auf jeden Fall ein Besuch wert.
Über die Strasse zum Palm Beach hat es ein Viertel, wo man sich ein ganzes Haus via AirBnB mieten kann. Je nach Gruppengrösse macht das Sinn.

Palm Beach ist sehr Pauschaltouristisch und entsprechend teuer. 5-6USD sind keine Seltenheit für ein Bier. Restaurantpreise – abgsehen vom Süden der Insel bei San Nicolas – sind eher teuer bis sehr teuer. 50-80USD muss für ein reguläres, unspektakuläres Abendessen eingeplant werden. Dazu kommen dann die versteckten Services Fees, die teilweise inkludiert sind, teilweise aber auch nicht. Man soll auch nicht überrascht sein, wenn die Menukarte online tiefere Preise angibt, die sich dann so in der Menukarte im Restaurant nicht wiederfinden. Das inkludiert auch die Supermärkte, die selbst Schweizer Preise schlagen. Wer eher knapp bei Kasse ist, der sollte einen Bogen um Aruba machen. Im Verhältnis zur gebotenen Leistung ist die Insel insgesamt überteuert.

Fazit


Wenn mich spontan jemand fragen würde, ob ich ihm empfehle nur zum Kitesurfen nach Aruba zu fahren, dann würde ich eher zu einem „Nein“ tendieren. Für eine Reisegruppe in einer Villa am Strand oder in einem chicken Hotel mit nebenbei noch etwas kiten ist das auf jeden Fall eine Reise wert. Die Insel hat eine handvoll schöne Postkartenstrände, ein lustiges Künstlerviertel in San Nicolas, schöne Bars und Shaks am Meer und wahrscheinlich die freundlichsten Menschen auf der Welt. Nicht umsonst wird Aruba „One happy island“ genannt. Sogar Polizisten, Einreisebeamte, sonstige Funktionäre sind überaus freundlich, humorvoll und zuvorkommend. Man fühlt sich als Tourist mit oder ohne Kitegepäck sehr wohl. Wer etwas mehr Kitevibes aus den ABC Inseln mitnehmen möchte, der fasst besser  Bonaire ins Auge.

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